Zytomegalie
Zytomegalie
Die Zytomegalie ist eine Erkrankung, die durch das humane Herpesvirus 5 ausgelöst und über Sperma, Gebärmutterhalssekret, Speichel und Muttermilch übertragen wird. Nach einer Infektion bleibt das Virus lebenslang in den menschlichen Zellen und wird wochenlang im Speichel und Urin ausgeschieden. Eine Erstinfektion verläuft in 99 Prozent mit keinen oder nur geringen Krankheitssymptomen (Fieber, Lymphknotenschwellung, Kopf- und Gliederschmerzen). Da nach einer Erstinfektion keine Immunität besteht, ist eine erneute Infektion möglich. So stecken sich etwa 2 Prozent aller Schwangeren während der Schwangerschaft zum ersten Mal und etwa 10 bis 20 Prozent aller Schwangeren, die schon einmal eine Zytomegalie hatten, erneut mit den Erregern an.
Beim Kind kann die Infektion zu einer geistigen Retardierung, Hörschäden, Leber- und Milzvergößerung und Blutgerinnungsstörungen führen. Nach einer Infektion der werdenden Mutter werden engmaschige Ultraschallkontrollen empfohlen, um frühzeitig Veränderungen beim Kind zu erkennen.
Da es derzeit noch keine Impfung gegen Zytomegalie gibt, werden zur Vorbeugung einer Infektion folgende Vorsichtsmaßnahmen empfohlen:
- nach dem Wechseln von Windel, dem Füttern oder Nase putzen eines Kleinkindes Hände immer gründlich mit heißem Wasser und Seife waschen
- kein gemeinsames Benutzen von Geschirr (vor allem Tassen und Besteck) oder Handtuch mit einem Kleinkind
- kein Ablecken des Schnullers
- Desinfizieren von Oberflächen, die mit dem Speichel oder Urin eines Kleinkinds in Berührung gekommen sind
Der Nachweis der Zytomegalie ist nicht in der Mutterschaftsrichtlinen enthalten und damit keine Leistung der gesetzlichen Krankenkasse.